Dienstag, 30. Oktober 2012

Tess Gerritsen - Grabesstille

Ich habe beschlossen, die Reihe um Maura Isles und Jane Rizzoli im Laufe der Zeit zu lesen, allerdings nehme ich dabei nicht groß Rücksicht auf die Reihenfolge, sondern lese sie so, wie si emir grade unterkommen wollen.
Bei einer Grusel-Stadtführung im chinesischen Viertel findet eine Reisegruppe ein makaberes Andenken – eine abgetrennte Hand. Kurze Zeit später wird auch die dazugehörige Leiche auf dem Dach eines Hauses gefunden. Das Auto der unbekannten Toten taucht wenig später in einer Seitenstraße auf, im Navi finden sich zwei Adressen: eine Schule für chinesische Kampfkunst und die Wohnung eines pensionierten Polizisten. Beide verbindet ein Amoklauf, der sich zwanzig Jahre zuvor in einem chinesischen Restaurant ereignet hatte – aber was hat die Tote damit zu tun? Rizzoli und ihr Team beginnen, im ungewöhnlichsten Fall ihrer Akten zu ermitteln, der sie in die Welt chinesischer Märchen führen wird …

Hmmm, hat mit das Buch gefallen? Ich kann es nicht wirklich beantworten. Der Klappentext klang zunächst furchtbar spannend und ich habe das Buch bewusst als Monatskauf vom BertelsmannClub schicken lassen, weil ich unebdingt wissen wollte, was daraus wird. Aber schon bei den ersten Kapiteln stellte sich bei mir ein ganz komisches Gefühl ein. Mein Problem ist, dass ich die gesamte Geschichte über einfach sehr wenig Zugang gefunden habe zu der geschilderten asiatischen Kultur. Es blieb alles nicht nur wahnsinnig fremd für mich, sondern auch sehr abstrus und dunkel – und das Ende hat mich dafür nicht grade entschädigt. Darüber hinaus besteht das Buch zum größten Teil aus stockender Ermittlungsarbeit, es ist, um es kurz zu sagen, an vielen Stellen extrem langweilig, weil nichts weitergeht. Und um das Maß voll zu machen, verstößt das Buch gegen eines meiner obersten Bewertungskriterien für einen guten Krimi. Ich mag keine Krimis, in denen ein Mörder davonkommt, weil er ein angeblich höheres Ziel verfolgt, irgendwie lässt mich das in meinem Gerechtigkeitssinn völlig unbefriedigt zurück. Und das, was Tess Gerritsen hier macht, geht mir persönlich einfach zu weit. Abgesehen davon hatte ich die ganze Zeit das Gefühl, dass Rizzoli und Isles hier einfach nur zu Randfiguren verkümmern, die mit der Geschichte eigentlich nichts mehr zu tun haben (und das, obwohl sie ja schließlich die ganze Zeit auftauchen …)
Insofern: das Buch hat mich enttäuscht, weil ich etwas anderes erwartet hatte. Es liest sich dennoch unterhaltsam und flüssig, aber hätte ich das als erstes Buch aus der Reihe gelesen, müsste die noch sehr lange auf ein Widersehen mit mir warten.

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