Sonntag, 8. Juli 2012

Bo R. Holmberg - Schneegrab

Es gibt Bücher, da frage ich mich, warum sie geschrieben werden. Ich meine, selbst ein Autor, der einfach nur jede Menge Kohle mit seinen Büchern machen will, hat ja leztlich einen grund, das Buch zu schreiben, er will nunmal jede Menge Kohle machen. Bei "Schneegrab" grübele ich jetzt schon sehr, sehr lange drüber nach, warum dieses Buch entstand ...

Schweden 1849. Ein klater Winter tobt und im ungewähnlich tiefen Schnee tauchen zwei Leichen auf. Eine davon ist Greta, die Pflegerin im Armenhaus. Der Mörder stellt sich schnell der Polizei: es ist der Betrüger Persson. Doch er streitet hartnäckig ab, Greta ermordet zu haben, nur die erste Leiche, das war er. Polizeiamtmann Morell und sein Assistent Johan Anundson ermitteln weiter und finden schon bald heraus, dass es im Armenhaus düstere Geheimnisse geben muss.

Na, klingt das spannend? Ein Krimi in der Zeit vor CSI-Methodik, als noch nichtmal der Fingerabdruck genommen wurde. Schweden im Winter, tiefer Schnee und Geheimnisse inmitten des Volkes. Und was kriege ich? Ein Buch, in dem die Krimihandlung ungefähr ein Fünftel einnimmt. Der Rest sind Nebenhandlungen, die zum großen Teil nichts mit dem Fall zu tun haben, und die langatmigen Nachdenkereien des Ermittlers über seine frau, die an postnatalen Depressionen leidet. Das einzige, was micch gefreut hat: ich muss mir nicht noch den ersten Band, "Rabenseelen" kaufen. Denn der wird im zweiten Band gleich nochmal komplett erzählt. Alles. Tat, Mörder, Motiv des Mörders, Hergang der Ermittlungen - es ist, als wäre dem Autor nichts eingefallen und um die Seiten zu füllen erzählt er halt nochmal den erfolgreichen Vorgänger. Muss das sein? Sicher nicht. Tut er es trotzdem? Natürlich. Ich würde deshalb sagen: Finger weg von diesem Buch.

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