Montag, 31. Dezember 2012

Meine Bücher 2012

Was in der Liste noch fehlt, ist ausgerechnet "Evil" von Jack Ketchum. Dieses Jahr waren es insgesamt 125 Bücher, die ich gelesen habe.

Was fällt auf? 2012 war das Jahr der Bucabbrüche, ich habe sehr viele Bücher nicht beendet. Der Stadtbibliothek sei Dank hat sich das nicht groß finanziell ausgewirkt. Überhaupt habe ich durch die Bibliothek ziemlich viele Bücher gelesen, die ich sonst eher nicht gelesen hätte, vor allem im Jugendliteraturbereich ;-)

Die Entdeckung des Jahres war eindeutig Hans Fallada, ein Autor, der seit dem ersten Buch zu meinen Lieblingsautoren gezählt wird und mich bislang noch nicht enttäuscht hat. Hier warten mit "Der Trinker" und "Kleiner Mann, was nun" auch noch zwei weitere Falladas auf das Jahr 2013. Mit Cody McFadyen habe ich den wohl schlechtesten Autoren des Jahres kennengelernt und halte ihm durch den Cody-Smilie in Ehren - auch hier, in der Bibliothek gibt es noch zwei weitere McFadyens, die darauf warten, von mir verrissen zu werden, freut euch also.

Welche Pläne habe ich für 2013?

Mein Lieblingsweichnachtsgeschenk endlich bekommen und ausprobieren: einen e-Reader. Außerdem noch regelmäßiger bloggen als dieses Jahr, und den Stapel neben meinem Bett weiter abbauen. Na, schauen wir mal ;-)

Donnerstag, 27. Dezember 2012

Gregory Crewdson

;-) Da ich bei Jack Ketchum immer wieder auch seine Bilder vor Augen hatte, erhaltet ihr einen kleinen Einblick in das Werk meines Lieblingsfotografen. Crewdson inszeniert seine Bilder regelrecht, es erinnert vom Stil an einen Film von David Lynch und ja, es ist tatsächlich so: wenn ich jetzt diese Bilder google, dann finde ich, dass sie eine gute Illustration sind zu "Evil".







Jack Ketchum - Evil

Vor einigen Jahren habe ich im Spiegel mal einen Artikel über ein Kunstprojekt gelesen, das mich unglaublich fasziniert hat. Es bestand aus zwei identisch gebauten Wohnungen oder Häusern, die die Betrachter auch begehen konnten. Beide waren identisch ausgestattet, der Unterscheid war, dass in einem der beiden Häuser die Kellertür zugesperrt war und Schauspieler im Hause herumliefen, eine weinende Frau in der Küche am Arbeiten war, ein Mann wortlos im Wohnzimmer saß ... Ich kann mich nicht mehr genau dran erinnern, von wem es war oder was auch immer, aber ich hatte dieses Bild immer und immer wieder im Hinterkopf, als ich gestern Nacht „Evil“ ausgelesen habe. Ihr werdet verstehen, warum, wenn ihr wisst, worum es geht …
Ende der Fünfziger Jahre. Der zwölfjährige David lebt in einer Sackgasse, die Kinder aus der Straße kennen sich und sind alle befreundet. Das Idyll der Kleinstadt der McCarthy Ära, wo die Nachbarn einander gewogen und die Fronten klar geklärt sind. Davids Nachbarn sind Ruth und ihre drei Söhne. Ruth ist anders als andere Mütter. Sie flucht vor den Kindern, sie hat immer genug zu Essen im Haus und füttert die Kinder durch, gelegentlich bekommt man ein Bier spendiert – kein Wunder, dass alle Kinder sie mögen. Eines Tages ziehen dort zwei Mädchen mit ein, Meg und ihre kleine Schwester Susan. Sie sind weitläufig mit Ruth verwandt und haben ihre Eltern bei einem Autounfall verloren. David verknallt sich in die zwei Jahre ältere Meg, die sehr still ist. Bei seinen Besuchen im Nachbarhaus wird David allerdings immer öfter unwohl-. Ruth verhält sich Meg gegenüber immer seltsamer, sie bestraft sie für kleine Vergehen und setzt sie auf eine Komplettdiät. Die Situation beginnt zu eskalieren, als Meg einem Polizisten davon erzählt – Ruth sperrt sie in den Keller und vor den Augen der andere Kinder wird Meg immer mehr zu einem Opfer von Folter. Sie wird mit Zigaretten verbrannt und mit heißem Wasser verbrüht, sie wird gequält und steht jedem zur Verfügung – nicht nur Ruth lässt ihren Sadismus an ihr aus, auch andere Kinder aus der Nachbarschaft treffen sich im Keller bei Meg. David steht dabei und obwohl er helfen will, weiß er nicht, was zu tun ist …
Das Buch ist mehr als einfach nur ein bisschen harter Tobak. Es ist kein blutiger brutaler Horror, sondern das Schlimme ist eigentlich diese langsame Steigerung im Buch, diese Spirale aus Gewalt, bei der alle mitmachen. Gruselig wird das Buch nicht durch die durchaus brutal geaschilderten Details, sondern durch die Normalität, mit der Gewal in dieser Gesellschaft akzeptert ist. Egal, ob ein kleiner Junge Regenwürmer aus purer Lust am Zuschauen an Ameisen verfüttert, Eltern ihre Kinder schlagen und jeder davon weiß oder sehr schnell klar wird, dass das beschauliche Vorstadtleben bei den meisten mehr Schein als Sein ist - in dieser Gesellschaft wird nicht drüber gesprochen. Es wird die Klappe gehalten und zugesehen, bis es eskaliert. Man könnte sich trösten, dass Jack Ketchum vielleicht einfach nur eine kranke Fantasie hat und Sadismus auslebt, allerdings ist das Buch in sehr vielen Details ein Abbild eines realen Falls, der Ermordung von Sylvia Likens durch ihre Pflegemutter. Auch hier waren Kinder mit beteiligt, auch hier existierte das Grauen hinter einer unscheinbaren Siedlungshausfassade. Damit wären wir wieder bei dem eingangs geschilderten Kunstprojekt, bei dessen Erinnerung ich immer wieder hängen geblieben bin. Und bei einem anderen Künstler, einen Fotografen, den ich ebenfalls eher zufällig bemerkt habe, und der in seinen Fotografien genau das einfängt, was ich bei diesem Buch immer wieder vor Augen hatte: Horror im Nebenhaus, vor aller Augen und trotzdem unbeachtet. Und vielleicht ist das der Grund, warum ich Kellerräume nicht mag – sie sind immer ein wenig abseits vom restlichen Haus, man kann sie so schnell vergessen lernen und ignorieren.

Guido Knopp - Der Wettlauf zum Südpol

Man darf es eigentlich gar nicht sagen, dass man als Historiker bei einem Guido Knopp-Buch nicht sofort schreiend die Flucht ergreift :-p Aber ich lese einfach ganz gerne Sachbücher über bedeutende historische Ereignisse nur um des Ereignisses Willen, dafür ist Knopp hervorragend geeignet. In diesem Buch beschreibt er sehr ausführlich das Konkurrenzunternehmen zwischen dem Engländer Robert Falcon Scott und dem Norweger Roald Amundsen im Rennen zum Südpol. Ich finde diese Zeit der letzten Entdeckungsreisen zu Nord- und Südpol sehr faszinierend, eben weil es so unvorstellbar erscheint, dass jemand sich in die unwirtlichsten gebiete aufmacht, einfach nur um als Erster dagewesen zu sein. Der Südpol war so ziemlich die letzte Möglichkeit auf unvorstellbaren Ruhm und Unsterblichkeit und was in dem Buch faszinierend geschildert wird, ist dieser Drang und auch Druck, der vor allem auf der britischen Expedition lastete. Dass bei den Briten auch einiges an Selbstüberschätzung mit reinspielte, was letztlich auch zum grauenvollen Scheitern der Expedition führte, vor allem aber die Gefühle, die man haben muss, wenn man merkt, man ist doch zu spät gekommen – das wird von Guido Knopp doch recht anschaulich geschildert und ist vor allem sehr schön bebildert. Originalbilder aus den Expeditionsteams und ein paar wenige Farbfotos vom Südpol heute, interessante geschrieben und leicht zu lesen, für den Einstieg ins Thema Südpolexspedition wirklich gut geeignet ;-)

Sonntag, 23. Dezember 2012

Simon X. Rost - Der Mann, der niemals schlief

Tom Sawyer ist zurück. Fünfzehn Jahre nach seinen aufregenden Erlebnissen rund um Muff Potter, Indianer-Joe und Becky Thatcher kehrt er nach Saint Petersburg zurück. Ein gebrochener Mann, der als Agent für Pinkteron arbeitete und trotzdem nicht das Attentat auf Lincoln verhindern konnte. Gezeichnet von Selbstvorwürfen und Schlafmangel will er die Hochzeit von Sid besuchen und findet keine Hochzeit, sondern eine Beerdigung vor: Tante Polly, seine Tante Polly, wurde ermordet. Und als Hauptverdächtiger gilt ausgerechnet sein alter Kumpel Huck Finn, der als obdachloser Trunkenbild ganz in die Fußstapfen seines Vaters getreten ist. Kann Tom seine Unschuld beweisen?

Ui, da hat er sich aber viel vorgenommen, der Herr Rost. Ausgerechnet Tom Sawyer will er weiterschreiben, Mark Twains großen Roman über Freundschaft und Abenteuer. Geht es nicht eine Nummer kleiner?
Zum Glück nicht.
Ich finde es großartig, dass er sich getraut hat, einfach zu schauen, was aus Tom, Becky und Huck geworden ist. Alles wirkt erfrischend realistisch und immer ganz im Stil Mark Twains, keine der Figuren ist wirklich wesensfremd zu dem, was im Original angelegt ist. Dazu kommt ein extrem spannender Thrillerplot, der noch einige Überraschungen beinhaltet, und das ganze mit einer guten Dosis Humor verrührt. Es war schön, sie wiederzusehen :-)

Mo Hayder - Tokio

Grey ist eine junge britische Studentin. Seit ihrer Jugend hat sie eine gewisse Obsession entwickelt für die japanischen Kriegsverbrechen an der chinesischen Bevölkerung, insbesondere das Massaker von Nanking. Nach diversen Aufenthalten in der Psychiatrie und einem abgebrochenen Geschichtsstudium bricht sie nach Tokio auf. Der dort lehrende chinesische Professor Shi Chongming, ein Überlebender des Massakers, soll ihr einen Film verschaffen, von dem niemand glaubt, dass es ihn gibt: Originalaufnahmen des Massakers. Doch der Professor verlangt von ihr im Gegenzug Hilfe: sie soll einen alten Japaner beobachten, einen Yakuza-Angehörigen, der ein geheimnisvolles Medikament besitzt, das angeblich Unsterblichkeit verleiht ...

Ich habe das Buch jetzt mal genauso zusammengefasst wie es der Klappentext getan hat. Na, klingt das spannend? Ja? Das dachte ich auch. Was ich nicht erwartet habe war, dass ein Roman von Mo Hayder (deren "Vogelmann" mich wirklich nachhaltig verstört hat!) so dermaßen unspannend, zäh und an den Haaren herbeigezogen sein kann. Denn genau das ist er in dieser Reihenfolge. Woran liegt das nur? Zum einen daran, dass Mo Hayder viel verschenkt, indem sie sehr lange den Leser im Unklaren lassen will. Im Unklaren darüber, was Grey in diesem Film eigentlich zu sehen erhofft, im Unklaren darüber, was mit ihr passiert ist (ein paar Andeutungen, aber irgendwie nichts Halbes und nichts Ganzes), im Unklaren darüber, was der Professor eigentlich möchte, im Unklaren über so ziemlich alles, was sie andeutet. Und ganz ehrlich, das nervt gewaltig. Ich habe das Buch nämlich nicht etwa deswegen zu Ende gelesen, weil ich so gespannt drauf war, was die Lösungen sind, sondern weil ich so extrem genervt davon war, nichts zu wissen. Dementsprechend war ich während des Lesens also nicht in angespannter, sondern nur in immer wütenderer Stimmung. Dazu kommt nämlich, dass die Autorin es geschafft hat, eine Horde Figuren zu entwickeln, die alle dermaßen überzeichnet oder geheimnistuerisch daherkommen, dass ich keine einzige davon mag und mir die Mehrheit einfach egal ist. Ich kann noch nicht einmal Grauen bei dem am Ende stattfindenden Abschlachten empfinden, so belanglos finde ich es und habew das Gefühl, dass muss jetzt nur mal stattfinden, damit die Yakuza auch als Yakuza erkennbar sind. Das Buch ist langatmig, es geht nichts voran, und selbst wasw den historischen Hintergrund angeht irgendwie uninteressant, selbst die Tagebuchauszüge fähren mit nicht China 1937 vor Augen. Keine Kaufempfehlung von mir

Tendai Huchu - Der Friseur von Harare

Vimbai ist 25 Jahre alt, alleinerziehende Mutter einer Tochter und Firseurin in Harare. Nachdem sie sich mit ihrer Familie wegen eines Erbschaftstreits überworfen hat, läuft jetzt alles wirklich gut für sie. Sie arbeitet in DEM Friseursalon Harares, sie ist die Beste im Team und hat mit einer Ministerin eine Stammkundin, die weitere Kundinnen in den Salon lockt. Bis eines Tages Dumisani im Salon auftaucht. Der Junge Mann wird als Ersatz für eine gekündigte Friseurin angestellt und entpuppt sich schon bald als ein Naturtalent, der Vimbai nicht nur die Kundinnen abspensitg macht, sondern einige Neuerungen im Salon durchsetzen kann. Als Dumi dann auch noch plötzlich auf der Straße steht und bei ihr in ein leeres Zimmer einzieht, gerät Vimbais Leben völlig aus den Fugen - denn Dumi entpuppt sich als Sohn reicher Eltern und scheint ein Geheimnis mit sich zu tragen.

Mehr kann ich vom Inhalt nicht verraten, ohne total zu spoilern (an dieser Stelle eine große Warnung vor dem Klappentext auf der Innenseite). Nach einigen wirklich enttäuschenden Büchern des Jahres 2012 habe ich heute morgen zu diesem Buch gegriffen und tippe jetzt quasi noch aus der letzten Seite heraus bereits die Rezension. Denn dieses Buch ist endlich wieder einmal wirklich gut. Ich muss ehrlich gestehen, dass Afrika ein Kontinent ist, zu dem ich so absolut keinen Bezug hab und irgendwie auch nicht aufbauen kann, egal wie sehr ich mich darum bemühe. Das liegt einerseits an der schieren Größe des Kontinents, der Vielzahl von Ländern und irgendeinem nicht näher definierbaren Gefühl eines permanenten Kulturschocks, den ich allerdings auch z.B. bei Indien oder arabischen Ländenr verspüre. Damit meine ich noch nichtmal, dass ich von irgendwelchen Klischeebildern verführt bin, sondern eher, dass ich es kaum schaffe, es mir vorzustellen, wie das Leben in einem Land wie Simbabwe abläuft. Eine Diktatur ist für mich einfach keine Staatsform, in der ich mir ein normales Leben vorstellen kann, während er ROman eigentlich nur vom normalen Leben handelt, mit ganz wenigen gelegentlichen Anspielungen auf Korruption und Lebensmittelknappheit. Vielleicht hat mir das so gefallen, dass ich in dem Buch sehr viel weniger das Kulturschockgefühl hatte. Dazu kommt, und das ist vermutlich der Hauptgrund, dass das Buch eine extrem faszinierende Geschichte erzählt und die Figuren einen sofort mit in die Geschichte entführen. Egal, wie fremd der Kontinent sein mag, letztendlich sind auch die Menschen in Simbabwe konfrontiert mit dem, was ich kenne. Liebe, Hasse, enttäuschten Erwartungen und vielem mehr. Vielleicht empfehle ich das Buch auch deshalb so gerne: es ist ein anderer, ein völlig alltäglicher Blick auf Afrika, der weit entfernt ist von dem, was ich bisher kannte.

Freitag, 21. Dezember 2012

Uli Hannemann - Neulich in Neukölln

Hmmm, ich hatte mir irgendwie was anders vorgestellt, als ich das Buch eingepackt habe. Laut Klappentext eine Ansammlung von Ideen aus Neukölln, geschrieben von einem Neuköllner mit spitzer Zunge … Aber irgendwie war das Buch in allen Bereichen immer zu „zu“. Es waren zu viele Ideen, um mich mit ihnen anzufreunden, alles auf einmal, ohne mir Luft zum Atmen zu lassen. Zu kurz ausgeführt, keine der Skizzen ist länger als drei Seiten, so dass viele Sachen gradezu verpuffen in diesem feuerwerk und der Knalleffekt nur zur Hälfte stattfindet. Der Funke spricht nicht so wirklich über auf mich, stattdessen habe ich mich nach ungefähr der Hälfte etwas zu langweilen begonnen. Dazu kam für mich relativ wenig Neukölln, irgendwie bin ich da nicht mit warmgeworden.

Jörg Maurer - Föhnlage

Es hätte doch einfach nur ein einfaches Klavierkonzert werden sollen. Aber dann fällt mitten im ersten Satz eine Leiche ins Publikum und erschlägt einen Zusschauer. Ist es wirklich ein missglückter Anschlag auf ein Gemeinderatsmitglied? Und was hat das obskure Bestatterehepaar Grasegger vor? Beide wirken auffällig nervös. Kriminalhauptkommissar Jennerwein ermittelt im beschaulichen Kurort vor Alpenkulisse …

Das Buch zusammenzufassen, ist echt schwer. Es ist ein völlig schräger, absurder Krimi, in den ich mich von der ersten Seite einfach verliebt habe. Es geht um finstere Machenschaften, Liebe und diverse Krankheiten, aber das alles sowas von durchgeknallt, dass man aus dem Lachen nicht herauskommt. Dazu ein Kommissar, der den Namen eines Volkshelden (des Wilderers Jennerwein) trägt und keine Anspielungen auf seinen Namen mehr vertragen kann, viel Lokalkolorit und herrlich abgedrehte Figuren. Eine spannende Geschichte, die gleichzeitig mit Anspielungen auf die bayerische Volksseele versehen ist – ich fand das Buch einfach nur klasse ;-)

Mittwoch, 19. Dezember 2012

Hobbits machen glücklich

Ich vernachlässige dien Blog gerade aus zwei Gründen. Erstens aus akutem Schüleransturm, der dazu führt, dass ich permanent nur am Unterricht Planen, Unterricht Verwerfen und wieder denselben Unterricht Planen wie zuvor bin. Und zweitens, weil ich gerade schwelge.

Ich habe es mir gegönnt und die Preview von "Der Hobbit" im Kino angeschaut. Und dann gleich noch zweimal "Der Hobbit" an den darauf folgenden Tagen. Ja, ich bin wahnsinnig ;-) Aber ich bin sowas von verliebt, dass mein Mann schon Angst hat, was passiert, sollte mir Martin Freeman über den Weg laufen. Dass ich ein Fan von Peter Jackson bin - damit hat er mich kennengelernt. Was bei "Der Herr der Ringe" ein wenig an ihm vorbeigegangen ist, ist die Tatsache, dass ich nach Sehen des Films ungefähr zwei Monate im geistigen Ausnahmezustand verbringe und gerne in eine Miethöhle einziehen würde, die im Auenland angeboten wird (hey, Beutelsend steht doch grade leer!!). Ich liebe, liebe, liebe diesen Film und werde die nächsten Wochen damit verbringen, Merchandise-Artikel zu kaufen. Den ersten hat mit mein Göttergatte schon sselbstständig besorgt, nämlich ein nettes kleines Büchlein mit Bilbo vorne drauf :-p

Sonntag, 9. Dezember 2012

Advent und Schnee

Es ist endlich Weihnachtszeit. Der zweite Advent ist da und ich kann es mir auf der Couch gemütlich machen unter einer frisch gewaschenen roten Kuscheldecke, mit zwei brennenden Kerzen, einer Tasse Tee und einem Buch. Und währenddessen schneit es draußen und die Stadt zündet die Weihanchtsbeleuchtung ein. Ist das schön :-)


Sonntag, 2. Dezember 2012

Joe Dunthorne, Ich, Oliver Tate

Oliver ist fast fünfzehn und wie alle Teenager hat er das Gefühl, alles zu sein, aber sicher nicht das, was er sein sollte. Sein Hobby, Fremdwörter zu sammeln, wirkt etwas verschroben, sein Hang dazu, seiner Mutter vorzuspielen, psychisch erkrankt zu sein, langweilt ihn, und die Tatsache, dass seine Eltern seit zwei Monaten keinen Sex mehr hatten, ist alarmierend. Neben der Mission „Jungfräulichkeit noch vor dem 16.Geburtstag verlieren“ ist Olivers neue Aufgabe klar: die Ehe seiner Eltern retten. Und zwar, bevor mit dem Surflehrer seiner Mutter ein ernsthafter Konkurrent auftaucht …
Ich halte immer Ausschau nach Jugendbüchern, einfach um zu wissen, was meine Schüler – wenn sie es denn überhaupt tun – so alles lesen. Dabei bin ich über sehr gute Bücher gestolpert und über weniger gute. „Ich, Oliver Tate“ halte ich für eines der weniger guten.
Das liegt weniger an den zum Teil ziemlich ekligen Szenen, die im Buch auftauchen, obwohl ich ehrlich gesagt vielleicht einfach aus dem Alter raus bin, in dem ich es witzig finde, wenn man sich gegenseitig in den Mund spuckt. Das größte Problem ist, dass ich glaube, dass Joe Dunthorne selbst nicht so genau wusste, was er mit dem Buch eigentlich will. Das Buch, um genau zu sein das erste Kapitel, basiert auf einer Kurzgeschichte, und das merkt man auch – das erste Kapitel ist toll, macht Lust auf mehr. Je weiter es aber geht, desto mehr hatte ich das Gefühl, gar nicht mehr mitzukommen. Da werden Sachen angeschnitten und nicht zu Ende erzählt, Oliver immer unsympathischer und ekliger, Handlungen immer weniger nachvollziehbar, und schließlich gipfelt alles in einem eher absurden … ich weiß nicht was. Das Buch wirkt genauso wie das Titelbild: ein Kritzelblock mit Ideen, aber dabei entsteht kein ganzes Bild, sondern Chaos und ich verliere den Überblick.


Alina Bronsky - Die schärfsten Gerichte der tartarischen Küche

Jenseits des Urals laufen nicht nur die Uhren anders – auch die Frauen sind gelegentlich ein wenig … anders als alle anderen. Zumindest Rosalinda, eine Tartarin, die sich für viel zu jung hält, um Großmutter zu werden. Doch alle Abtreibungsversuche an ihrer Tochter Sulfia scheitern und „das hässliche Mädchen“, wie Sulfia von ihrer Mutter liebevoll genannt wird, bringt Aminat zur Welt. Und Rosalinda entdeckt, dass es ein Wesen gibt, das sie leidenschaftlich lieben kann. So nimmt die begeistertste und unheimlichste Großmutter aller Zeiten das Schicksal von Tochter und Enkelin in die Hand. Gut, ein paar Kollateralschäden lassen sich nicht vermeiden bei der Suche nach dem Glück – und so verfolgt der Leser erstaunt und zwischen amüsiert und angewidert schwankend, wie Rosalinda es schafft, gleich drei Leben zu zerstören, ohne es tatsächlich selbst zu merken oder zu wollen …
Ehrlich, jedes Mal, wenn ich von dem Buch erzähle, schauen mich alle nur irritiert an nach dem Motto „was für ein Schwachsinn“. Aber das ist es nicht. Es ist ein Buch, das sich eine Figur zur Heldin gesetzt hat, die so gar nicht ins Bild des Helden passen will. Rosalinda ist eine Egomanin, selbstverliebt bis zum gehtnichtmehr und unsympathisch durch und durch. Sie quält Tochter und Enkelin mit Erziehungsmaßnahmen, die Erziehern das Wasser in die Augen treiben lassen wird; sie zerstört eine intakte Familie, um ihre Tochter und die Enkelin nicht zu verlieren; sie geht so weit, Aminat als Werbemaßnahme für einen Pädophilen einzusetzen, der den drei Frauen die Auswanderung nach Deutschland ermöglichen soll – und das alles mit einer Selbstverständlichkeit, die gruselt. Rosalinda ist eine der interessantesten Figuren, die ich als Leser je kennengelernt habe, grade weil sie so ist wie sie ist: berechnend, kalt und immer in der Lage, ihre Vorteile zu ergreifen. Selbst die Arbeit als Putzfrau ist für sie nicht entwürdigend, sondern sie behält die Oberhand, weil es für sie gar nicht denkbar wäre, dass sie anders als würdevoll ist. Am Ende des Buches hatte ich sie fast liebgewonnen, nicht wie eine Großmutter, eher wie eine historische Figur, deren Grausamkeiten man kennt, die aber immer noch so königlich wirkt und sein kann. Ein großartiges Buch, salopp geschrieben und sehr schnell, aber immer genau auf den Punkt zusteuernd, bei dem man denkt, es kann nicht noch schlimmer kommen.


Samstag, 1. Dezember 2012

Weihnachtsstimmung?

Wie sieht's aus, seit ihr schon in Weihnachtsstimmung? Von mir gibt es ein klassisches "Nicht die Bohne" als Antwort. Verdammt, wir haben den 1.Dezember, aber ein Blick aus dem Fenster versetzt mich eher in die Zeit Oktober oder Februar. Schnee, wo bleibst du eigentlich?

Mein Mann und ich haben gestern die Weihnaacxhtsdeko begonnen, aber nicht einmal das hilft. Vielleicht spielen sie heute im Radio wenigstens mal "Last Christmas". Ich mach mir jetzt Tee und schmolle vor mich hin, heute Nachmittag wird korrigiert.