Mittwoch, 27. Februar 2013

Elizabeth George - Glaube der Lüge

Auch einige Monate nach dem Tod seiner Frau läuft es bei Inspector Lynley nicht wirklich rund. Die Affäre mit seiner Chefin strengt immer mehr an, Helens Spuren sind noch immer im ganzen Haus zu finden und auch zwischen ihn und Barabar Havers sind mehr Dinge unausgesprochen als gut wäre. Da kommt es ganz Recht, dass ausgerechnet der oberste Chef Lynley auf Geheimeinsatz ins Lake District schickt. Dort ist der Neffe von Bernhard Fairclough, einem wohlhabenden Toilettenfabrikanten, ertrunken - ein Unfall, so das offizielle Urteil, doch war es das wirklich? Bei seinen Ermittlungen stößt Lynley in ein Wespennest aus Geheimnissen, Täuschungen und Lügen ...

Hm. Hmm. Hmmm. Hmmmm. So ähnlich klang ich vermutlich beim Lesen des inzwischen 17. Bandes. Ich muss gestehen, das Buch liegt schon seit Dezember bei mir im Lesestapel und jedes Mal habe ich es zur Hand genommen, dann nochmal den Klappentext gelesen und dann wieder wegelegt. Denn was ich oben unterschlagen habe: natürlich sind die St.James ebenfalls im Lake District unterwegs. Und genau das ist ein Problem.
Ich liebe die Lynley-Reihe, auch wenn es einige sehr schwache Bände gibt. Aber ich verabscheue diese Familie St.James so unglaublich, dass ich einen von 17 Bänden nie gleesen habe, nämlich den, in dem sie die Hauptrolle spielen. Ich hatte auch bei diesem Buch jetzt Angst, dass sich dieses nervige "oh, ich kann keine Kinder bekommen"-Gejammere von Deborah weitgehend durch das Buch findet. Ein Spoiler vorneweg: das tut es auch. Ein großer Teil des Romans besteht aus der Story und Deborah und Simon, die immer noch zwischen Adoption und Leihmutterschaft schwanken. Dabei, hatte ich allerdings immer mehr das Gefühl, hat Elizabeth George einfaach den Fall aus den Augen verloren, der die meiste Zeit nur irgendwie dahinplätschert.
Eigentlich ist das Buch kein Krimi. Es ist eine Offenlegung von Familiengeheimnissen und den brüchigen Beziehungen innerhalb dieses Geflechts. Das ist zum Teil interessant, zum Teil überraschend, zum Teil banal. Es macht Spaß, es zu lesen, aber wenn man parallel auf die Lösung eines Krimis wartet, wird es gleegentlich sehr langweilig. Denn viel mehr passiert ansonsten nicht im Buch. Lynley leidet, die St.James leiden, und selbst Barbara leidet unter der neuen Chefin. Am Ende bekommt sie danne inen Handlungsstrang, den ich mir gerne viel ausführlicher gewünscht hätte, das ist so ein bisschen hopplahopp "ach, da muss doch auch noch was passieren".

Das Buch ist nicht schlecht, das will ich gar nicht sagen. Es ist okay, zum mal lesen und weil man wissen will, wie es weiergeht. Aber es hat schon deutlich bessere Teile in der Reihe gegeben.

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