Freitag, 8. Februar 2013

Kate Morton - Die verlorenen Spuren

Sommer 1961. Laurel Nicholson ist 16 Jahre alt und ein Teenager, wie er im Buche steht. Sie wächst mit drei Schwestern und einem kleinen Bruder auf der idyllischen Farm Greenacres auf und träumt davon, Schauspielerin zu werden. Am Geburtstag ihres Bruders zieht sie sich zurück in ihr Baumhaus und wird dabei Zeuge, wie etwas geschieht, was sie sich nie hätte vorstellen können. Vor ihren Augen ersticht ihre Mutter Dorothy einen fremden Mann. Die Angelegenheit wird so gut wie möglich unter den Teppich gekehrt und Laurel verdrängt das Erlebnis. Doch als sie nun, im Jahr 2011, zum 90. Geburtstag ihrer Mutter zurückkehrt, beschließt sie, das Geheimnis aufzuklären: wer war dieser Mann und woher kannte er ihre Mutter? Ein erster Anhaltspunkt ist ein Foto, das ihre Mutter und eine unbekannte Frau in den Vierziger Jahren zeigt - und eine Widmung in einem Buch, die von einer Vivien stammt ...
Ich kann nicht sagen, dass ich von diesem Buch enttäuscht wurde, auch wenn ich gestehen muss, dass es nicht das beste Buch von Kate Morton ist. Die Geschichte ist spannend, die Figuren gut gezeichnet (und sollte es jemals verfilmt werden: ich will als alte Laurel unbedingt Helen Mirren sehen!) und die drei Zeitebenen werden hervorragend miteinander verbunden. Grade die Geschichte um Vivien und Dorothy ist großartig dargestellt, London in der Zeit der deutschen Luftangriffe wurde - wie allein schon die Literaturliste am Buchenede beweist - sorgfältig recherchiert und zum Leben erweckt. Das Ende ist unvorhersehbar, auch wenn ich von Anfang an diesen Verdacht hatte (weil ich es genauso geschrieben hätte). Warum dann doch nicht der alles überragende ekstatische Smilie?

Vielleicht deshalb, weil mir diesmal einfach das Prinzip Zufall einmal zu oft bemüht wurde. Bei der Rechercher gelangt Laurel immer wieder an einen toten Punkt, der sich dann aber durch große Zufälle löst. Das ist natürlich der Geschichte geschuldet, aber irgendwann begann es mich ganz leicht zu nerven. Das tut dem Unterhaltungswert der Geschichte an sich keinen Abbruch, ist nur eine kleine Sache, die mir persönlich nicht zugesagt hat. Nichtsdestotrotz empfehle ich das Buch nämlich jedem einzelnen weiter, Kate morton ist einfach die ungekrönte Königin des Familienschicksals-Romans ;-)

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