Montag, 6. Mai 2013

Alan Bradley - Mord ist kein Kinderspiel

Bei einem Ausflug auf den Friedhof trifft Flavia auf zwei interessante Personen. Nialla und Rupert sind mit ihrem Puppentheater auf Reisen und treten bei der BBC auf - und genau im beschaulichen Bishop's Lacey ist ihr Auto kaputt. Der Vikar lässt es sich nicht entgehen, die beiden direkt zu einem Theaterabend zu verpflichten, der allerdings in einem Fiasko endet: Ruperts Leiche fällt mitten in der Vorstellung auf die Bühne. Flavia findet schnell heraus, dass hier jemand die Stromleitungen manipuliert hat, die in der Bühne angebracht sind - aber warum? Bei ihren Nachforschungen stößt sie auf einen Todesfall, der bereits einige Jahre zurückliegt. Kann wirklich der Unfall des fünfjährigen Robin mit dem aktuellen Mord in Zusammenhang stehen?
Ich habe ja erst vor kurzem "Mord im Gurkenbeet" verlose und hier liegt nun Flavias zweiter Fall vor mir, den ich wirklich verschlungen habe. Man muss sich wirklich einlesen in diese Serie, denn so ganz leicht macht es Alan Bradley seinen Lesern nicht.
Man muss erstens Sinn für traditionelle Kimis haben (nicht zuletzt, weil Flavias Abenteuer in den Fünfzigern angesiedelt sind und auf charmante Weise altmodisch daher kommen), zweitens tut es auch gut, englischen Humor zu schätzen. Vor allem sollte man aber auch rabenschwarze Ideen mögen, denn das Haus de Luce ist, gelinde gesagt, anders. Flavia mischt hingebungsvoll Gifte für ihre Schwestern (die ihr im gegenzug einzureden versuchen, adoptiert zu sein), der Vater ist außerhalb seiner Briefmarkensammlung geistig nahezu abwesend, und der Butler leidet unter verschiedenen Kriegstraumata. Diese Figuren sind unterwegs in einem so bezaubernden englischen Städtchen, dass man dort kaum Böses vermutet - und genau deshalb sind Flavias Nachforschungen so erfrischend anders. Flavia manipuliert gerne, analysiert mit chemischem Sachverstand und liefert am Ende völlig selbstverständlich einen Täter, der nicht nur logisch erscheint, sondern auch erkennbar wäre.
Ich mochte das Buch. Es hat mich erkennbar gut vom Lernen abgehalten, hat mich dabei aber blendend unterhalten. Ich finde es fast besser als den ersten Teil und eine sehr gelungene Fortsetzung.

2 Kommentare:

  1. Ich liebe Flavia! Irgendwie habe ich bei den Büchern immer eine skurrile Tim Burton-Welt vor Augen :-)

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  2. Da hast du Recht, wenn ich drüber nachdenke, trifft Burton es ziemlich perfekt als Beschreibung!

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