Samstag, 4. Januar 2014

[Hörbuch] Wish U Were Dead (gesprochen von Nana Spier und anderen)

an-G-kozzt, so nennt sich die anonyme Bloggerin. Viel erfahren ihre Leser nicht von ihr, nur dass sie jung ist, eine High School besucht und nur einen Wunsch hat: Lucy soll sterben. Lucy, das ist das populärste Mädchen der Schule, die, deren Clique immer wieder auf der Bloggerin herumhackt. Und nur einen Tag, nachdem sie diesen Wunsch veröffentlich hat, ist Lucy weg. Keine Spur, keine Lösegeldforderung. Einfach weg. Madison, die als Freiwillige beim schuleigenen Taxi-Service arbeitet, hat Lucy als letzte gesehen und glaubt, sie hätte dafür sorgen können, dass ihre Freundin heil zuhause ankommt. Doch Lucy bleibt nicht die einzige, die sich scheinbar in Luft auflöst. Zwei weitere Schüler sind plötzlich wie vom Erdboden verschluckt. Auch sie sind sehr beliebt, sie sind mit Madison befreundet und an-G-kozzt sehnt ihr Verschwinden herbei. Kein Wunder, dass Madison fast durchdreht, als ein Brief ankündigt, sie könne das nächste Opfer sein ...

Todd Strasser wäre nicht Morton Rhue, wenn er einfach nur einen Jugendthriller schreiben würde. Dennoch steht in diesem Buch die spannung an erster Linie und die Gesellschaftskritik kommt eher ein wenig durch die Hintertür. Das allerdings mit riesigen Sprüngen, wodurch das Buch für mich plakativer wirkt als die anderen Romane von Morton Rhue es tun. Hier wird Mobbing sehr, sehr, sehr vereinfacht dargestellt und auch die Auflösung finde ich zwar überraschend, aber gleichzeitig nicht hundertprozentig überzeugend.

Das Hörbuch, das ich mir ausgeliehen hatte, gehört jedoch zu den wirklich gut gemachten. Insgesamt neun verschiedene Sprecher treten auf, wobei die Hauptzeit von Nana Spier gehalten wird. Ihr kennt sie alle, denn Nana Spier ist die deutsche Synchronstimme von Sarah Michelle Gellar und passt verdammt gut in die Rolle der völlig überrannten Madison, die mit den In-Cliquen an ihrer High School möglichst wenig zu tun haben will und stattdessen eine Art von dauerhaftem sozialen Gewissen an den Tag legt. Nana Spier spielt die Rolle richtig aus, sie schluchzt, sie kreischt, die flüstert, sie sorgt dafür, dass während des Hörens wirklich Bilder entstehen. Ebenfalls gut umgesetzt sind die Kommentare im Blog, bei denen man als einziges wirklich die Stimmen von an-G-kozzt und ihrerm "Gönner" hört. Das ist auch ganz cool gelöst, dass man ansonsten nur jeweils alle Stimmen vom jeweiligen Abschnitterzähler hört, so bleibt trotz der Vielzahl der Sprecher das Geheimnis hinter diesen beiden Internetpseudonymen bestehen und lädt zum Mitraten ein.

Insgesamt ein schönes Hörbuch für Jugendliche, wenn auch mit ein wenig zu plakatver Geschichte ;-)

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