Samstag, 4. Januar 2014

[Rezension] Jilliane Hoffman - Mädchenfänger

Lainey fühlt sich, wie so ziemlich jeder Teenager, von aller Welt unverstanden. Ihre Mutter und ihr Stiefmutter sind umgezogn, ihr kleiner Bruder nervt und an der neuen Schule findet sie keinen Anschluss. Ihr einziger Lichtblick sind ihre Chats mit Zach. Zach ist 17, Footballspieler, sieht blendend aus und steht auf sie. Gut, dass sie erst 13 ist, erwähnt sie lieber nicht. Als Zach dann ein heimliches Treffen vorschlägt, ist Lainey begeistert - doch sie wird nicht mehr zurückkommen. Denn Zach ist ein Triebtäter, der seinen opfern in Chats eine falsche Identität vorgaukelt. An dieser Stelle tritt FBI-Agent Bobby Dees auf den Plan. Die Ermittlungen tappen im Dunkeln, bis Dees ein Gemälde zugespielt wird. Es zeigt eine gefesselte junge Frau – und den Tod, der ihr bevorsteht.Bobby macht sich also auf die Suche nach dem Täter und hat immer mehr Angst. Denn auch seine eigene Tochter ist vor einigen Monaten einfach abgehauen ...

Ich gestehe, ich habe das Buch gekauft, weil ich noch eins gebraucht habe, um beim Buchhändler rabatt auf Mängelexemplare zu bekommen. Dabei habe ich mit Jilliane Hoffman schon Erfahrungen gemacht und zwar keine guten. Ich hatte "Cupido" gelesen und fand es so richtig daneben - aber hey, jeder Autor hat eine zweite Chance verdient. Kurz vor Weihnachten schien die ideale Zeit, um den Roman kurz runterzulesen und diesmal war ich zumindest von der Handlung selbst nicht allzu sehr enttäuscht. Der Krimifall ist spannend, wendungsreich und das Ende durchaus überraschend - allerdings mir einen Tick zu sehr herbeigezogen, aber das ist Geschmackssache. gelegentliche Logiklöcher kann man stopfen, indem man das Buch schnell und am Stück liest ;-) Was mir aber wirklich auf den Senkel ging, waren zwei Dinge.

Erstens scheint Jilliane Hoffman technisch noch irgendwo in den Neunzigern zu hängen. Ich hab mehrfach nachgeschaut und musste mich überzeugen: das Buch ist tatsächlich 2010 erstmals erschienen. 2010, das war die Zeit, in der Handys bereits deutlich mehr konnten als nur zu telefonieren und facebook bereits einen ziemlichen Höhepunkt hatte. Gut, auch myspace ist eine Plattform für Teenager, aber irgendwie wirken diese ganzen Beschreibungen von Lainey und ihren Chats wie die ersten gehversuche damals auf selbstgebastelten Homepages, auf denen in pinker Schrift auf lila Hinterrgund das eigene Hobby und das Sternzeichen präsentiert wurden. Vor allem hat mich ein bisschen genervt, dass Hoffman für ihre "älteren" Leser jede Abkürzung erklärt und kommentiert - und das so ungeschickt, dass ich beim Lesen jedes Mal zusammengezuckt bin.
Der zweite Störfaktor: Jilliane Hoffman wusste offenbar selbst nicht so recht, wie sie ihren Mörder jetzt schließlich mti einem Motiv ausstatten soll. Sie deutet eine religiöse Motivation an, allerdings wird nie so ganz klar, was dann genau daran diese Morde erklären soll. Und auch so ist die gestalt des Mörders extrem schwer fassbar und macht ihn wenig nachvollziehbar. Aber hey, das macht nichts - schließlich wird in Zusammenhang mit dem Mörder sowieso immer nur davion gesprochen, dass er "so schlimm wie Cupido" ist oder sogar "ein neuer Cupido". Ja, einmal ist okay. Aber diese Dauerhaftigkeit, mit der dieser Mörder aus ihrem Erstling hier zu VErgleichszwecken genannt wird, das wirkt wie eine Fahne, die geschwenkt wird und auf der steht: "Ich habe ein Buch geschrieben. Es heißt "Cupido". Ihr könnt es kaufen!" Das hat mich beim Lesen extrem genervt, so dass ich nicht mehr wirklich bereit bin, ihr die Unlogik und Leerstellen in "Mädchenfänger" zu verziehen.

1 Kommentar:

  1. Schade das dich das Buch nicht ganz überzeugen konnte :/
    Aber so viel Werbung kann ziemlich nerven!
    Tolle Rezension (:
    Liebe Grüße, Jasi

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